Es ist eine sehr ungewöhnliche Glas Sorte, das undurchsichtige Alabasterglas, welches an das leicht durchlässige Mineral Alabaster oder an Paraffin erinnert. In Böhmen begann die Herstellung des Alabasterglases innerhalb der zweiten Hälfte der 30er Jahre des 19. Jhdt. In Europa setzte eine stake Modewelle für diese Gläser ab dem Ende der 30er Jahre bis etwa in die Hälfte der 50er Jahre des 19. Jhdt. ein. In Mitteleuropa hielt dessen Popularität länger an, etwa bis in die 80er Jahren des 19. Jhdt. Alabasterglas wurde noch bis in die Zwischenkriegszeit produziert.
Das getrübte Alabasterglas wurde in den mehreren Glashütten des Böhmerwaldes hergestellt und zählt zu den bedeutenden Phänomenen des böhmischen Glases. Die farbigen, geschichteten und geschliffenen Gläser mit den bemalten und vergoldeten Dekoren oder mit angeklebten kleinen Perlen sind anmutige Zeugen im Stil des Zweiten Rokokos. In der Ausstellung wird die Produktion mehrerer Böhmerwald Glashütten präsentiert – aus Annín (Annathal), Adolfov u Vimperku (Adolf bei Winterberg), Lenora (Eleonorenhain), Stachy (Stachau) usw.